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Schopenhauers Kosmos

 

 Zukunft. Zukünftiges.

1) Zukunft und Vergangenheit im Verhältnis zur Gegenwart.

(S. Gegenwart.)

2) Die aus dem Intellekt entspringende Täuschung in Betreff des Zukünftigen.

Die Zeit ist diejenige Einrichtung unseres Intellekts, vermöge welcher das, was wir als das Zukünftige auffassen, jetzt gar nicht zu existieren scheint, welche Täuschung jedoch verschwindet, wann die Zukunft zur Gegenwart geworden ist. (P. II, 44. W. II, 547. Vergl. Entstehen und Vergehen.) Dass die wesentliche Form unseres Intellekts eine solche Täuschung herbeiführt, erklärt und rechtfertigt sich daraus, dass der Intellekt keineswegs zum Auffassen des Wesens der Dinge, sondern bloß zu dem der Motive, also zum Dienste einer individuellen und zeitlichen Willenserscheinung aus den Händen der Natur hervorgegangen ist. (W. II, 547.)

3) Empfehlung der Beobachtung des richtigen Maßes im Sorgen für die Zukunft.

(S. unter Gegenwart: Genuss der Gegenwart als wichtiger Punkt der Lebensweisheit.)

4) Zukunft nach dem Tode.

(S. Tod.)

5) Vorhersehen des Zukünftigen.

(S. unter Traum: Das Wahrträumen und die prophetischen Träume.)

6) Bedingung der richtigen Prognose des Zukünftigen.

Ein richtiges Prognostikon über kommende Dinge können wir nur dann haben, wann sie uns gar nicht angehen, also unser Interesse durchaus unberührt lassen; denn außerdem sind wir nicht unbestochen, vielmehr ist unser Intellekt vom Willen infiziert und inquiniert, ohne dass wir es merken. (P. II, 70.)

7) Unfähigkeit des Tieres, von der Zukunft zu wissen.

(S. unter Mensch: Unterschied zwischen Tier und Mensch.)