2) Schaden und Gewinn der Superstitionen.
Der superstitiöse Umgang mit Göttern, Dämonen, Heiligen, die sich
der Mensch nach seinem Bilde schafft, und denen er Gebete, Opfer,
Gelübde u. s. w. darbringt, ist der Ausdruck und das Symptom der
doppelten Bedürftigkeit des Menschen, teils nach Hilfe und Beistand,
und teils nach Beschäftigung und Kurzweil; und wenn er auch dem
ersteren Bedürfnis oft gerade entgegenarbeitet, indem bei vorkommenden
Unfällen und Gefahren kostbare Zeit und Kräfte, statt auf deren Abwendung,
auf Gebete und Opfer unnütz verwendet werden; so dient
er dem zweiten Bedürfnis dafür desto besser durch jene phantastische
Unterhaltung mit einer erträumten Geisterwelt; und dies ist der gar
nicht zu verachtende Gewinn aller Superstitionen. (
W. I, 381.)