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Schopenhauers Kosmos

 

 Superstition.

1) Quelle der Superstition.

(S. Aberglaube und Opfer.)

2) Schaden und Gewinn der Superstitionen.

Der superstitiöse Umgang mit Göttern, Dämonen, Heiligen, die sich der Mensch nach seinem Bilde schafft, und denen er Gebete, Opfer, Gelübde u. s. w. darbringt, ist der Ausdruck und das Symptom der doppelten Bedürftigkeit des Menschen, teils nach Hilfe und Beistand, und teils nach Beschäftigung und Kurzweil; und wenn er auch dem ersteren Bedürfnis oft gerade entgegenarbeitet, indem bei vorkommenden Unfällen und Gefahren kostbare Zeit und Kräfte, statt auf deren Abwendung, auf Gebete und Opfer unnütz verwendet werden; so dient er dem zweiten Bedürfnis dafür desto besser durch jene phantastische Unterhaltung mit einer erträumten Geisterwelt; und dies ist der gar nicht zu verachtende Gewinn aller Superstitionen. (W. I, 381.)