Sinnlichkeit.
Von der für äußere Eindrücke empfänglichen, in fünf Sinne sich
spaltenden Sinnlichkeit (vergl. den vorigen Artikel) ist zu unterscheiden
die von Kant sogenannte reine Sinnlichkeit. Das subjektive Korrelat
nämlich von Zeit und Raum für sich, als leere Formen, also
derjenigen Klasse von Vorstellungen, welche den formalen Teil der
konkreten Objekte der empirisch realen Welt bilden (vergl. unter Grund:
Satz vom Grunde des Seins) hat Kant reine Sinnlichkeit genannt,
welcher Ausdruck, weil Kant hier die Bahn brach, beibehalten
werden mag; obgleich er nicht recht passt, da Sinnlichkeit schon Materie
voraussetzt. (W. I, 13.) Der gesamten äußeren Sinnlichkeit
steht die innere gegenüber. Diese bildet das subjektive Korrelat
derjenigen Klasse von Vorstellungen, welche nicht die Außenwelt, sondern
die Innenwelt, die Regungen und Akte des eigenen Willens, zum
Gegenstand haben. (G. 143. Vergl. unter Bewusstsein: Gegensatz
des Selbstbewusstseins und des Bewusstseins anderer Dinge, und unter
Grund: Satz vom Grunde des Handelns.)