Quartett.
Die große Anhäufung vokaler und instrumentaler Stimmen in der
Oper wirkt zwar auf musikalische Weise; jedoch steht die Erhöhung
der Wirkung, vom bloßen Quartett bis zu jenen hundertstimmigen
Orchestern, durchaus nicht im Verhältnis mit der Vermehrung der
Mittel, weil eben der Akkord doch nicht mehr, als drei, nur in Einem
Fall vier Töne haben und der Geist nie mehr zugleich auffassen kann,
von wie vielen Stimmen verschiedener Oktaven auf Ein Mal jene drei
oder vier Töne auch angegeben werden mögen. — Aus dem Allen ist
erklärlich, wie eine schöne, nur vierstimmig aufgeführte Musik bisweilen
uns tiefer ergreifen kann, als die ganze opera seria, deren Auszug
sie liefert; — eben wie die Zeichnung bisweilen mehr wirkt, als das
Ölgemälde. Was dennoch die Wirkung des Quartetts hauptsächlich
niederhält, ist, dass ihm die Weite der Harmonie, d. h. die Entfernung
zweier oder mehrerer Oktaven zwischen dem Bass und der tiefsten der
drei oberen Stimmen abgeht, wie sie von der Tiefe des Kontrabasses
aus dem Orchester zu Gebote steht. (P. II, 466.)