2) Der Logos im Eingang des Johannes-Evangeliums.
Wenn man liest, was über die Zahlenphilosophie der Pythagoreer
in den Scholien zum Aristoteles gesagt wird; so kann man auf die
Vermutung geraten, dass der so seltsame und geheimnisvolle, an das
Absurde streifende Gebrauch des Wortes
λογος im Eingang des dem
Johannes zugeschriebenen Evangeliums, wie auch die früheren Analoga
desselben beim Philo, von der Pythagoreischen Zahlenphilosophie
stamme, nämlich von der Bedeutung des Wortes
λογος im arithmetischen
Sinne, als Zahlenverhältnis,
ratio numerica, da ein solches Verhältnis
nach den Pythagoreern die innerste unzerstörbare Essenz jedes
Wesens ausmacht, also dessen erstes und ursprüngliches principium,
αρχη, ist; wonach denn von jedem Dinge gälte: im Anfang war der
Logos. (
P. I, 42 fg.)