2) Ursache und Wirkung der Hypochondrie.
Die unmittelbare Wirkung der Hypochondrie ist ein beständiges
Suchen und Grübeln, worüber man sich wohl zu ärgern, oder zu
ängstigen hätte. Die Ursache ist ein innerer krankhafter Unmut,
dazu oft eine aus dem Temperament hervorgehende innere Unruhe;
wenn Beide den höchsten Grad erreichen, führen sie zum Selbstmord.
(
P. II, 625)
3) Die Hypochondrie als Bestätigung der Lehre von
der Identität des Willens und Leibes.
Gram, Sorge, Unruhe des Gemüts wirken hemmend und erschwerend
auf den Lebensprozess und die Getriebe des Organismus, sei es auf
den Blutumlauf, oder auf die Sekretionen, oder auf die Verdauung.
Sind nun umgekehrt diese Getriebe, sei es im Herzen, oder in den
Gedärmen, oder in der
vena portarum, oder in den Samenbläschen,
oder wo noch sonst, durch physische Ursachen gehemmt, obstruiert oder
anderweitig gestört, so entsteht Gemütsunruhe, Besorgnis, Grillenfängerei
und Gram ohne Gegenstand, also der Zustand, den man
Hypochondrie nennt. Dies bestätigt die (Schopenhauersche) Lehre
von der Einheit und Identität des Willens mit dem Leibe. (
P. II,
618 fg.)