1) Worauf die Geringschätzung der Dilettanten beruht.
Dilettanten — so werden Die, welche eine Wissenschaft oder
Kunst aus Liebe zu ihr und Freude an ihr treiben, mit Geringschätzung
genannt von Denen, die sich des Gewinnes halber darauf gelegt haben;
weil sie nur das Geld delektiert, das damit zu verdienen ist. Diese
Geringschätzung beruht auf ihrer niederträchtigen Überzeugung, dass
Keiner eine Sache ernstlich angreifen werde, wenn ihn nicht Not,
Hunger, oder sonst welche Gier dazu anspornt. Das Publikum ist
desselben Geistes und daher derselben Meinung; hieraus entspringt sein
durchgängiger Respekt vor den
Leuten von Fach
und sein Misstrauen
gegen Dilettanten. (
P. II, 515 fg.)
2) Vorzug der Dilettanten vor den Leuten von Fach.
In Wahrheit ist dem Dilettanten die Sache Zweck, dem Manne
vom Fach als solchem bloß Mittel; nur Der aber wird eine Sache
mit ganzem Ernste treiben, dem unmittelbar an ihr gelegen ist und der
sich aus Liebe zu ihr damit beschäftigt, sie
con amore treibt. Von
Solchen, und nicht von den Lohndienern, ist stets das Größte ausgegangen.
(
P. II, 516.)